Geschichte

ES BEGANN IN EINEM KALTEN WINTER

Seit 1989 ist das Haus am Weierbühlweg 4 in Köniz ein wichtiger Ort für Menschen, die eine neue Zukunftsperspektive suchen. Dank viel Pioniergeist und Engagement entwickelte sich das Projekt von einer Wohngemeinschaft für Obdachlose zu einem betreuten Zuhause für Suchtabhängige.

Die Idee der Aktion Bettwärme entstand im kalten Winter 1988. Elisabeth Widmer, Rosmarie Nick und Heinz Fischer teilten als Mitarbeitende im Offenen Haus La Prairie der katholischen Pfarrei Dreifaltigkeit Essen an Obdachlose aus. Das Haus schloss jeweils um 23 Uhr und die drei erkannten die grosse Notwendigkeit einer Schlafstelle für die obdachlosen Gäste. Mit viel Elan verwirklichten sie ihre Idee einer Wohngemeinschaft für Menschen ohne Zuhause. Sie fanden eine Liegenschaft, erstellten ein Finanzierungskonzept und suchten Mitarbeitende.

Die Gründung der Stiftung
Das Angebot entsprach einem grossen Bedürfnis: Schon ab Mitte Januar 1989 waren die Betten meist ausgebucht. Im Juli 1989 wurde am Weierbühlweg 4 in Köniz ein Haus für die Obdachlosen gefunden – die heutige Wege Weierbühl. Die Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber kauften die Liegenschaft und die neugegründete Stiftung für Berner Obdachlose (heute Stiftung Sinnovativ) konnte in der Folge das Haus übernehmen. Die Zweier- und Dreierzimmer füllten sich schnell mit Leben.

Neupositionierung
Aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse und komplexen Betreuung der Klientel entschied sich das Wege-Team 1991 zu einer Neupositionierung. Der Fokus liegt bis heute auf der professionellen Betreuung von Menschen mit Suchtproblemen.

Interne Arbeitsprojekte entstehen
Weil sich die Wirtschaftslage verschlechterte, gestaltete sich die Integration der Bewohner:innen in den Arbeitsprozess zunehmend schwierig. So entstand die Idee von internen Arbeitsprojekten, die der damalige Mitarbeiter Beat Christ vorantrieb. Arbeitslose Bewohner:innen konnten für einen Stundenlohn im Haus oder Garten arbeiten. Unterstützung erhielten sie von den ersten beiden Praktikanten für Sozialarbeit: Elmar Boschung als ehemaliger Schreiner sorgte für professionelle Umbauarbeit und Paolo Richter als Velofan zog ein Velorecycling auf, aus dem 1993 der Drahtesel entstand. 1996 baute das Wege-Team alle Mehrbettzimmer in Einzelzimmer um und schaffte damit bessere Rückzugsmöglichkeiten und höhere Wohnqualität.